Peter "Banjo" Meyer

Der Frankfurter Jazz-Publizist Reimer von Essen schreibt über Peter Meyer:

„Das war schon ein klassischer Anfang: Den ganzen Abend wartet er aufgeregt, spitzt die Ohren, trinkt und flirtet ein bisschen (obwohl er für beides noch recht jung ist), hat sogar Eintritt gezahlt - und das alles, um gegen Mitternacht dann sein Banjo aus dem Koffer zu holen und mit viel bewunderten älteren Musikern einen Set spielen zu dürfen...

Und nun ist das alles schon so lange her, dass er 2016 sein 57jähriges Bühnenjubiläum und seinen 72. Geburtstag feiert. Das heißt also, dass es nach diesem Anfang genauso klassisch weitergegangen ist: Eine eigene Hot-Jazz-Band, Mitspielen bei einem Star der Szene, erste Anerkennung im ganzen Land, Gründung einer neuen, erfolgreichen Band, nebenbei unter eigenem Namen ein paar echte Hits auf Platten, mehr und mehr als Solist unterwegs, schließlich gleichzeitig Musiker einer beliebten Szene-Band und Leader von internationalen All-Star-Gruppen mit inzwischen rund 75 LP, CD und DVD (mit der New Yorker Harlem Blues & Jazzband, Andy Cooper’s Euro Top 8, Buddy Wachter, den Jazz-Veteranen Ikey Robinson, Paul Barnes, Thomas Jefferson u.v.m.). Das klingt vage nach den guten alten Zeiten und New Orleans, Chicago, Harlem - aber: Dies war in Hamburg und von Hamburg aus! Nun wissen wir ja alle, dass Hamburg im alten Jazz auf der ganzen Welt schon irgendwie etwas Besonderes ist - aber andererseits ist das Elbe-New Orleans ja sonst auch immer gern sich selbst genug. 

Und damit kommen wir nun zu den außergewöhnlichen Seiten von Peter »Banjo« Meyer - Sie ahnten schon, von wem die Rede ist - den Gründen, warum dieses Bühnenjubiläum nicht nur eine Bestätigung für gute Gesundheit und eine gewisse Beharrlichkeit ist, sondern Grund genug, einmal genauer hinzusehen:

Erstmal hat Peter als erster Deutscher aus den Nachkriegsgenerationen das Banjo als Instrument ernst genommen und ist mit viel Begeisterung nicht nur profilierter Jazzer, sondern auch Banjo-Virtuose geworden - was ja keineswegs immer dasselbe ist! Zum anderen hat Peter den Hamburger Dunstkreis nicht nur praller ausgefüllt als je ein anderer, sondern längst überschritten, so dass sich die Liste der Musiker, mit denen er gespielt und aufgenommen hat, internationaler und interessanter liest als irgendeine vergleichbare.

Das liegt auch daran, dass - drittens - Peter die Wände der Hot Jazz-Schublade, in der er groß wurde, gesprengt hat und in alle benachbarten Abteilungen hineinreicht: Die des professionellen Euro-Dixieland, die Ecke des heutigen New Orleans Jazz, die Mainstream-Schublade und die mit der virtuosen Banjo-Musik jeglicher Provenienz, dazu Ausblicke zum Blues, zur populären Musik, zum Theater. Das Schönste daran ist aber, dass er den festen Kontakt mit dem Boden der Hot-Jazz-Schublade dabei nie verloren hat. 

Unzählige Engagements bei internationalen Festivals und Konzerten zeugen von seiner großen Popularität auch im Ausland. So ist er als einziger Hamburger Jazz-Musiker bei einem der größten und bekanntesten europäischen Jazz-Festival – dem „North Sea Festival“ in Den Haag – aufgetreten. Bei unzähligen weiteren Festivals in Europa (Schweiz, Polen, Dänemark, Norwegen, Österreich, Frankreich, Belgien, Holland, England, Italien etc.) und den USA (San Jose, Kansas City, Chicago etc.) begeisterte er sein Publikum. Die Hamburger Kulturbehörde schickte ihn als musikalischen Botschafter nach Marseille, Prag, Acapulco und auf Tourneen nach North Dakota und die Neuengland-Staaten. Und der amerikanische Jazz-Kritiker Lowell Schreyer schrieb über Peters Duo-LP mit dem wohl weltbesten US-Banjoisten Buddy Wachter: “Diese Schallplatte wird über Jahre hinaus der Maßstab sein, an dem sich alle Banjospieler messen müssen!“

Und wenn wir dazu noch bedenken, dass er viele hübsche Stücke komponiert und getextet hat, als Sänger ebenso seinen Mann steht wie als Manager seiner Bands und Projekte und dazu noch mit Hamburger Charme seine Konzerte moderiert, dann beschleicht einen doch das Gefühl, dass hier einer mehr geleistet hat als bisher je so recht gewürdigt wurde. Und da kommt das 57jährige Bühnen-Jubiläum und der 72.Geburtstag gerade recht: Preisen wir ihn also für alles das und freuen uns - für ihn, für seine Heimatstadt, für seine Freunde (- Feinde scheint er übrigens keine zu haben) - und für den Jazz, dass es ihn gibt, ihn und sein Banjo.“


Pressestimmen

Die Welt

Über Peter "Banjo" Meyer" nur dies: Er allein war schon diesen langen Abend wert. 

Hannoversche Allgemeine

Peter Meyer, der zu den besten Banjo-Spielern in Europa gehört, verblüffte durch bravouröse Spielweise.

Schweinfurter Tageblatt

Dominanter Mittelpunkt, von Anfang bis Ende, war schließlich dieses Banjo, das Peter Meyer nach allen Regeln der Kunst beherrscht.

Die Welt

Das in dieser Band eigentlich viel mehr steckt, bewies die Rhythmusgruppe um den hervorragenden Banjo-Spieler und fast noch besseren Gitarristen Peter Meyer.

Die Welt

Eine erstaunliche Entdeckung hingegen sind die fast modernen Banjo-Künste des Hamburger Altmeisters Peter Meyer.

WAZ

Doch was wäre die Band ohne Peter "Banjo" Meyer: Der Meister des viersaitigen Banjos begeisterte mit dem Banjo-Klassiker "Duellin' Banjos".

Norderstedter Zeitung

Herausgestellt sei Peter "Banjo" Meyer. Seine flinken Läufe und der subtile Anschlag beim Blues reißen das Publikum mehrfach zu Ovationen hin.

Die Welt

...dass ausgerechnet der Hamburger Altmeister dem Amerikaner zeigen muss, wie man ein Banjo so spielt, dass es auch nach Jahr und Tag spontan und unklischiert klingt.

Zurzacher Volksblatt

Dass auch ein Banjo mehr als ein Begleitinstrument sein kann, zeigte sich bei "Do You Know My Jesus", dass Peter "Banjo" Meyer Gelegenheit zu einem packenden Soloauftritt bot.

Norderstedter Zeitung

Denn natürlich hat Peter "Banjo" Meyer beispielsweise die Ballade von "Sweet Georgia Brown" wohl mehr als tausendmal gespielt in seinen mittlerweile 34 Bühnen-Jahren. Doch die Atmosphäre der Erfindung stimmt. Und das hat nicht nur mit der Aura des berühmten europäischen Banjo-Virtuosen zu tun, der Peter "Banjo" Meyer heißt.

Sächsische Zeitung

Aber was Banjo-Meyer aus seinem Instrument herausholte, stellte alles andere in den Schatten. Denn wann bekommt man schon live ein so wunderbar gespieltes Banjo-Solo zu hören?